26.09.2006
Kolmanskop
Am heutigen Tag stand der Besuch von Kolmanskop auf dem Programm. Man benötigt dazu einen Permit, der bei Lüderitz Safaris and Tours in der Bismarckstraße erhältlich ist.
Kolmanskop ist eine verlassene Geisterstadt in der Nähe von Lüderitz im Diamantensperrgebiet.
Herd in der Küche des Ballsaals
Im Permit (= Eintrittsgeld. Es ist ja ok, dies zu verlangen, aber warum heißt es Permit?! Egal...) ist eine Führung enthalten, die sehr interessant ist.
Nachdem 1908 in diesem Gebiet Diamanten entdeckt wurden, begann der Boom von Kolmanskop. Bis zu 300 Familien lebten hier, zumeist kamen sie aus Deutschland.
Die Wüste lebt
Noch heute kann man an den Ruinen erahnen, welch großer Aufwand betrieben wurde, sich diese unwirtliche Gegend lebenswert zu gestalten.
Um Ostern dieses Jahres hat es in Lüderitz und Umgebung soviel Niederschlag gegeben, wie sonst innerhalb von zehn Jahren fällt. Die Wüste ist dadurch richtig aufgelebt.
Die Ortsbahn
Mit der Bahn, die durch Kolmanskop verlief, fuhren die Damen zum Einkauf.
Ab 1911 bekam Kolmanskop Elektrizität aus Lüderitz. Bisher wurde jeden Monat 1.000 Tonnen Frischwasser per Schiff aus Kapstadt herbeigeschafft. Ab jetzt übernahm eine Entsalzungsanlage die Frischwasserversorgung.
In den unbeschädigten Häusern gibt es sogar noch Möbel. Dort, wo die Fenster oder Türen zu Bruch gingen, steht der Sand meterhoch.
Eisfabrik
Kühlschränke gab es auch in Kolmanskop. Jede Familie erhielt jeden Tag eine Eisration, die in einem wärmeisolierten Schrank gelegt wurde. So konnten verderbliche Lebensmittel gekühlt werden.
Holzkegelbahn
Es gab wirklich alles, was man sich wünschen kann. Ein Schwimmbad, ein Kasino, eine Schule, eine Bar, ein Theater und ein großes Krankenhaus. Das Krankenhaus besaß das erste Röntgengerät im südlichen Afrika. Dreimal darf man raten, warum ;-)
Lösung: Diamanten !
Kolmanskop
1930 wurde die Diamantenmine geschlossen. 1957 war Kolmanskop komplett verlassen, nachdem man den letzten Sicherheitsbeamten abgezogen hatte. Seit einigen Jahren baut man Kolmaskop zur Museumsstadt aus.
Es folgen einige Eindrücke, die wir aus dieser merkwürdigen Stadt mitgebracht haben:
Überwachung
Man darf das für die Öffentlichkeit freigegebene Gebiet auf keinen Fall verlassen. Man ist in Kolmanskop im Sperrgebiet. Darauf wurden wir mehrfach hingewiesen. Die merkwürdige Konstruktion auf dem Bild links fanden wir ein wenig abseits. In diesen Käfig war eine Digitalkamera von Canon eingebaut. Hier sind wir nicht weitergegangen.
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