Den Traum mit unserem Wohnmobil zum Nordkap zu fahren hatten wir schon lange. Ende 2017 reifte der Entschluss, diesen Traum in die Tat umzusetzen. Wir fragten unsere Arbeitgeber, ob es möglich sei, uns für zwei Monate freizustellen. Beide gaben grünes Licht -- Vielen Dank!
Tallinn
Am 30.5.2018, gegen 18:30 war der Straßenverkehr auf ein verträgliches Maß abgeklungen, wir fuhren los auf unsere große Reise, auf der A2 gen Osten, fast ohne Stau bis hinter Bielefeld. In Frankfurt/Oder verließen wir Deutschland. Über Posen und Warschau, Litauen und Lettland fuhren wir nach Tallinn. Dort setzen wir mit der Fähre über nach Helsinki.
Durch Finnland fuhren wir immer weiter in Richtung Norden. Wir überquerten den Polarkreis. Die Tage wurden immer länger, bis es gar nicht mehr dunkel wurde.
Dafür wurde es immer einsamer. Wir sahen endlose Wälder und unzählige Seen, und Rentiere, einige direkt vor uns auf der Straße.
Mitternacht
Nordkap
Nordöstlichster Punkt unserer Reise war Kirkenes in Norwegen, direkt an der russischen Grenze gelegen.
Am Nordkap selbst hatte wir leider Pech mit dem Wetter, dichter Nebel versperrte die Sicht.
Durch die wunderschöne Fjordlandschaft besuchten wir Hammerfest und Tromsø.
Die Lofoten haben wir uns für eine spätere Reise aufgehoben, der Wetterbericht versprach nur Regen und Kälte.
Bleik auf den Vesterålen
Auf den Vesterålen spielte das Wetter wieder mit. Wir erlebten die Mitternachtssonne in dem kleinen Dorf Bleik, dessen Campinplatz Midnattsolcamping heißt. In dieser Nacht kamen so einige Fotos zusammen.
Schweden durchfuhren wir von Norden nach Süden. Auf dem Weg lagen die Städte Kiruna, Luleå, Gävle und Uppsala, um nur einige zu nennen.
Außerdem statteten wir dem Siljansee einen Besuch ab und wanderten im Skuleskogen Nationalpark.
Gammelstad bei Luleå
Stockholm
Drei Tage verbrachten wir in Stockholm. Bei strahlend blauem Himmel liefen wir viele Meter durch die Stadt, unternahmen Bootstouren und besuchten etliche Museen. Stockholm muss man gesehen haben.
Wir beginnen unseren Reisebericht mit dem 1. Teil in Deutschland.
30.5.2018
Der erste Stellplatz. Nur für uns.
Um 18:30 fuhren wir los auf unsere große Reise, die A2 war recht gnädig, so fuhren wir an diesem Abend noch bis in die Nähe von Bielefeld. Den Stellplatz hatten wir an diesem Abend für uns alleine. Das immer etwas unheimlich, ging in dieser Nacht ab gut.
31.5.2018
Neues Rathaus
Am nächsten Morgen ging's weiter bis Hannover. Dort fuhren wir mit dem Fahrrad vom Stellplatz im Stadtteil Herrenhausen in die City, sehr gut möglich durch den Georgengarten. Wir machten eine Stadtbesichtigung (ohne Führung) und gönnten uns bei gefühlten 30 Grad ein Eis.
1.6.2018
Die nächste Station war Brandenburg an der Havel, eine beschauliche Stadt westlich von Berlin. Das Zentrum lag nicht weit entfernt von unserem Stellplatz,
also erkundeten wir den Ort zu Fuß. Hier unsere Eindrücke.
Marina in Brandenburg an der Havel
Fußmatte nicht mehr da. Liegt noch in Hannover. Ach, egal.
2.6.2018
Maik, Angela, Eva, Christoph
Angela und Christoph haben sich 1986 in Ost-Berlin kennengelernt, es gab damals eine Partnerschaft der Kirchengemeinden in Lichtenberg (bei Frankfurt/Oder) und Hiesfeld (in Dinslaken). Wir haben gemeinsam am Bahnhof Friedrichstraße geflennt und die Wende miterlebt -- heute haben wir uns nach 5 Jahren mal endlich wiedergesehen.
Am nächsten Morgen überquerten wir die Stadtbrücke in Frankfurt über die Oder und waren nun in Polen.
3.6.2018
Regattabahn in Posen
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter nach Polen. Der erste Stopp war in Posen, eine der größten Städte des Landes mit 500.000 Einwohnern. Vom Campinplatz ging's per Rad in die Innenstadt. Entlang der Regattabahn gibt es einen Fahrradweg ins Zentrum.
4.6.2018
Weiter ging's in die polnische Hauptstadt Warschau. Eigentlich wollten wir hier gar nicht anhalten, aber in Posen hatte jemand in der Nacht eine Sandale von Eva geklaut (standen vor dem Wohnmobil). so dass sie zwei neue brauchte. Also verbanden wir den Neukauf mit einer Stadtbesichtigung, Wir waren 2011 auf unserer Polenrundreise schon einmal hier, schon damals befanden wir Warschau als eine der schönsten Städte Polens.
5.6.2018
Stellplatz in Suwalki
Bisher waren wir nach Osten gefahren, heute nun steuerten wir Richtung Norden bis nach Suwalken. Zur Litauischen Grenze sind es nun nur noch etwa 30 Kilometer.
6.6.2018
Nun sind wir schon in Litauen, in einem kleinen Dorf namens Pajiešmeniai kurz vor der Grenze zu Lettland.
Da wir 2013 schon eine Rundreise durch's Baltikum gemacht haben, werden wir dieses Mal ohne viele Halte bis nach Tallinn fahren.
Den Campingplatz betreibt ein Holländer, der fließend Deutsch spricht...
7.6.2018
Camping Apalkalns
Weiter ging's nach Lettland zu dem schönsten Campingplatz unserer Reise 2013. Damals haben wir dem Besitzer das Filmmaterial von Christophs Drohne zur Verfügung gestellt, dafür standen wir dann für eine Nacht umsonst. Diesen kurzen Film haben sie damals daraus geschnitten.
Wir haben an der Rezeption versucht zu erklären, wer wir sind, aber wir glauben, sie haben's nicht so richtig verstanden.
8.6.2018
Heute sind wir nach Tallin gefahren. Wir haben beschlossen, uns die Stadt nicht noch einmal anzusehen, sondern morgen nach Helsinki überzusetzen.
Hier geht es zum nächsten Teil unseres Reiseberichtes.
9.6.2018
Erstes Bild von Finnland
Wir sind in Finnland eingetroffen. Mit der Fähre fuhren wir 3,5 Stunden von Tallinn nach Helsinki. Gekostet hat der Spaß knapp 100 EUR, fanden wir OK. Auf der Fähre gab es ein großen Shop, aus dem die Finnen literweise Bier gekauft haben (2 Paletten haben wir auch mitgenommen). Zum besseren Abtransport gab es kleine (5 EUR) und größere (10 EUR) Biertrollies in der Bierabteilung gleich mit im Angebot.
In Helsinki angekommen, mussten wir erst einmal quer durch die Hauptstadt fahren, es war superviel los, da es ein Stadtfest gab.
Wir steuerten zunächst den Campingplatz an, der etwas außerhalb liegt. Morgen werden wir die Stadt erkunden. Somit verlassen wir nun den Ein-Land-pro-Tag-Modus wieder...
10.6.2018
Hauptbahnhof
Bei strahlendem Sonnenschein und immerhin 18°C sind wir heute in Helsinki gewesen. Die Metrostation ist nicht weit vom Campingplatz entfernt und fährt in ca. 15 Minuten zum Hauptbahnhof.
Von dort liefen wir erstmal zum Market Square.
In der Sauna durch Helsinki
Das Saunaboot entdeckten wir dann noch am Ende unseres Rundgangs. Wir sind nicht mitgefahren (hatten keine Klamotten dafür mit...)
Helsinki ist offiziel zweisprachig, da etwa 82% der Bevölkerung finnisch und ca. 6% schwedisch spricht. Falls von euch jetzt jemand Lust verspürt, finnisch zu lernen, hier einige Beispiele von dem Merkzettel, den wir vom Campingplatz erhalten haben. Während man schwedisch noch halbwegs verstehen kann, ist man bei finnisch total aufgeschmissen.
Schwedisch: I händelse av brand
Schafft man ohne Google-Translate: Verhalten im Brandfall
Finnisch: Tulipalon sattuessa
Schwedisch: Samlingpunkt ligger bakom receptionen
Sammelpunkt ist bei der... naja, supereinfach
Finnisch: Kokoontumispaikka sijaitsee vastaanoton takana
Lajittelupiste ist die Avfallssortering und Uimaranta der Simstrand.
Parkkipaikka ist der Parkeringsplats, ok, das ist ja noch einfach.
11.6.2018
Kirche und separater Turm
Jetzt sind wir etwa 200 km nordöstlich von Helsinki, in einem Ort namens Lappeenranta. Bis zur russischen Grenze sind es noch 15 km Luftlinie. Galina, hoffentlich geht das gut ;-)
12.6.2018
Mikkeli ist eine Kleinstadt mit 54.000 Einwohnern inmitter der finnischen Seenplatte.
Übernachten werden wir auf dem Campingplatz in der Nähe von Savonlinna. Am Abend sind wir noch runter zum Uimaranta. (na, Vokabeln gelernt?)
13.6.2018
Die erste Station heute war die Burg von Savonlinna.
Allerdings fanden wir den Eintrittspreis von 10 EUR (p.P.) etwas übertrieben, so dass wir uns die Burg von innen nicht angesehen haben.
Kirche von Kerimäki
Die Kirche von Kerimäki ist die größte aus Holz gebaute Kirche der Welt. Es kursieren Gerüchte, dass die Kirche in Fuß geplant, durch ein Missverständnis aber in Metern gebaut wurde. Das schreibt jedenfalls unser Reiseführer und auch Wikipedia. Vor allem der Innenraum ist wirklich beeindruckend. In ihrem Innenraum finden 5000 Menschen platz.
An diesem Tag sind wir noch weitergefahren auf einen Campingplatz in einem Örtchen das sich Ahmovaara nennt. Nun sind wir schon auf über 63° Nord. Das ist in etwa auf der Höhe von Trondheim in Norwegen, dem nördlichsten Punkt unserer Reise 2010. Noch 3,5 Grad bis zum Polarkreis!
14.6.2018
Heute haben wir eine kleine Wanderung durch den Koli Nationalpark unternommen.
Übernachtung in der Nähe von Vuokatti, 64° Nord!
15.6.2018
Fahrtag: Wir sind nun im Oulanka National Park. 66,3° Nord. Es wird seit einigen Tagen schon nachts nicht mehr dunkel.
Tipp:
Unter der linken Navigation gibt es den Link Route in Google Earth. Dort veröffentlichen wir jeden Tag den aktuellen Verlauf unserer Reise. Installiert Euch Google Earth auf Eurem PC um die Route anzuzeigen.
16.6.2018
Gefährliche Brücken
Im Oulanka National Park gibt es einen Wanderweg namens kleine Bärenroute. Diesen Weg sind wir heute gelaufen. Bären haben wir zwar keine gesehen, dafür aber eine Menge anderer spektakuläre, aufregende Dinge. Der Weg selbst ist 12km lang, wir mussten noch 1km vom Campingplatz zum Einstieg laufen.
Es folgen noch ein paar Impressionen des Sonnenuntergangs an dem See, der an unserem Campingplatz gelegen ist...
Die Zeitstempel der Fotos sind nicht gefaked!
17.6.2018
Das letzte Bild entspricht in etwa unserem Eindruck der Helligkeit zu diesem Zeitpunkt.
So, Leute, es ist schon 20 nach eins, draußen wird's schon wieder richtig hell, dringend Zeit in Bett zu gehen.
Vergessen wir das Spiel.
Wir sind nun in Rovaniemi, dort gibt es das Weihnachtsmanndorf, in dem man das ganze Jahr lang den wahrhaftigen Weihnachtsmann begrüßen kann (Foto 30 Euro). Außerdem lief der Polarkreis durch das Dorf, durch die sog. Nutation liegt er derzeit aber 120 Meter weiter nördlich. Jetzt wissen wir aber wenigstens schon, wie er aussehen könnte, der Polarkreis. Auf dem Campingplatz von Rovaniemi haben wir übernachtet.
Wir hatten tatsächlich 25°C. Am Abend konnten wir noch bis halb elf gemütlich vor dem Wohnmobil sitzen.
18.6.2018
Nun sind wir drüber, über den Polarkreis.
Leider schlug heute das tolle Wetter um. Auf unserer Fahrt zum Pallas-Yllästunturi National Park setzte heftiger Derscheibenwischerpacktsnichtmehrregen ein. Es regnete die ganzen 2,5 Stunden, die wir unterwegs waren. Allerdings, als wir im Park ankamen, oh Wunder, schien wieder etwas die Sonne.
Wir brachen sofort zu unserer ersten Wanderung auf, das einigermaßen gute Wetter musste genutzt werden. Also rauf auf den Berg Palkaskero, 705m hoch. Etwa 250 Meter Höhenunterschied waren zu bewältigen.
Die Aussicht war auf dieser Höhe schon toll, leider geben die Fotos die Tiefe der Landschaft nicht wirklich wieder. Und dann... ... wurd's wolkig.
Die Sichtweite beschränkte sich auf etwa 25 Meter, sehr wenig, wie wir fanden.
Als wir im Wohnmobil ankamen, verzogen sich die Wolken, war ja klar. Nach einer Stunde beschlossen wir, nochmal hochzulatschen.
Kurz nachdem wir von unserer 2. Tour zurück waren, fing es wieder an zu regnen.
19.6.2018
Der nächste Morgen
So muss das!
Der nächste Morgen brachte einen fast wolkenlosen Himmel.
Also rauf auf den Taivaskero, 809 Meter hoch. (Haben wir schon erwähnt, dass wir unsere Wanderstiefel zu Hause vergessen haben? Und Eva ihre Regenjacke? Das nächste Mal machen wir 'ne Packliste.)
Zunächst aber gab es erstmal eine Straßensperrung.
Unsere nächste Station sollte das Örtchen Inari am Inarisee sein. Der kürzere Weg dorthin führt über die 955. Als wir einbogen, zeigte das Navi "165km auf 955 bleiben". Nach einigen Kilometern fing dann kelirikko an, was laut Reiseführer soviel wie "schlechte Wegstrecke" heißt: Finnen verstehen darunter Schotterpiste. Anfangs war sie so schlecht, dass wir nur 30 fuhren. Später wurde es besser, 60 km/h waren schon drin. Die Befürchtung, dass kelirikko bis Inari geht, bestätigte sich nicht. Die letzten 100 Kilometer waren dann wieder asphaltiert.
Rentiere
Rentiere scheinen sich als gleichwertige Teilnehmer des Straßenverkehrs zu sehen, jedenfalls mussten wir während wir in Nord-Finnland waren, mehrere Male bremsen oder anhalten und warten, bis die Tiere die Straße wieder verlassen hatten.
20.6.2018
Am Morgen machten wir uns auf den Weg gen Norwegen. Die 971 von Inari nach Kirkenes ist eine verlassene Straße vorbei an den wunderschönen Seen Lapplands.
DB Schenker
Und während die Drohne die schöne Landschaft filmte, fährt da auf einmal so'n Schenker Laster durch's Bild...
Grenze zu Norwegen
Das ist das letzte Bild in Finnland. Hinter dem Gitterrost, das die Rentiere am illegalen Grenzübertritt hindern soll, liegt bereits Norwegen. Wir vermuteten, dass das Rost deshalb dort angebracht wurde, da Rentiere keine Nummernschilder haben. Wir jedenfalls wurden mit auf finnischer und auf norwegischer Seite angebrachten Kameras geknipst.
Bitte umblättern.
20.6.2018
Kirkenes
Der nordöstlichste Punkt unserer Reise ist erreicht -- wir sind in Kirkenes. Bis zur russischen Grenze sind es noch 8km. Am Nachmittag schauten wir uns das Städtchen an.
Kirkenes
Heute sind wir schon 3 Wochen unterwegs. Also erst etwas mehr als 1/3 um!
Gefahren sind wir bisher ca. 4.500 Kilometer.
21.6.2018
Auf der Straße Nr. 98 fuhren wir heute durch sehr schöne Fjord-Landschaft weiter in Richtung Nordkap. Auf unseren Fotos konnten wir das leider nicht so einfangen, das Wetter wollte nicht mitspielen.
Übernachtet haben wir in einem kleinen Dorf namens Kunes.
22.6.2018
Weiter zum Nordkap...
Das Wetter wurde ein wenig besser, deshalb beschlossen wir, schon heute bis zum Nordkap zu fahren.
Ab dem Kassenhäuschen war es mit der Sicht zu Ende. Das änderte sich auch die nächsten Stunden nicht. Wir besuchten den Film im Visitor-Center (und waren neidisch auf die tollen Bilder im Film). Danach gingen wir zu dem berühmten Globus am Nordkap.
Keine Aussicht
Wir haben trotzdem mal die fehlende Aussicht fotografiert.
Nun sind wir also am Ziel, morgen beginnt die Heimreise (naja, fünf Wochen haben wir ja noch).
Wer Google-Earth nicht auf seinem Rechner installiert hat, kann den bisherigen Reiseverlauf auf diesem Bild einsehen.
Es ist nun 21 Uhr, immernoch total bewölkt :-(
23.6.2018
In der Nacht war es windig, kalt und es hat geregnet wie aus Kübeln. Gegen 11 Uhr sind wir aufgebrochen. Die ersten Kilometer hatten wir eine Sicht von teilweise nur 25 Metern. Erst nach etwa 5 Kilometern waren wir wieder unterhalb der Wolkendecke.
Das Wetter wurde dann besser, es schien sogar die Sonne. Noch während der Fahrt hielten wir die Nordkap-Webcam im Auge, dort war aber die ganze Zeit nur ein graues Rechteck zu sehen.
Schade, müssen wir nochmal hin...
Womo mit Aida
Unser heutiges Ziel war Hammerfest, eine 8000-Einwohnergemeinde südwestlich des Nordkaps.
Es ist Juni und es ist saukalt hier. Wir mussten tatsächlich heizen und dicke Jacken sind Pflicht!
Verdammt war das spannend. Egal. Es geht weiter...
24.6.2018
Campingplatz in der Nähe von Alta
Heute sind wir weitergefahren bis in die Nähe von Alta. Der Campingplatz liegt schön gelegen an einem Fluss. Hier ist es 15° wärmer.
25.6.2018
Weiter ging unsere Fahrt in Richtung Tromsø entlang der wunderschönen Fjorde Nord-Norwegens. Hohe, schneebedeckte Berge fallen ab bis ans Wasser, ein Gebirge, das zur Hälfte im Meer versenkt ist.
26.6.2018
Regentag
Für die letzte Nacht und den heutigen Tag gibt es eine Sturmwarnung für die Region, in der wir gerade sind. In der Nacht gab es einige starke Böen, unser Wohnmobil hat schon ein bischen geschwankt.
Wir hoffen, dass das Wetter morgen besser ist.
27.6.2018
Der Wind hat nicht nachgelassen, dennoch entschlossen wir uns, heute weiter nach Tromsø zu fahren. Die Fahrt klappte aber ohne Probleme, so viel Seitenwind gab es dann doch nicht. Leider ist das Wetter hier so ganz anders als derzeit in Deutschland. Es regnet und es ist kalt. Wir brachen trotzdem vom Campingplatz auf in die Innenstadt.
Hier auf dem Campingplatz zeigten sie zwar auch ein Fußballspiel, aber welches der beiden (Deutschland - Südkorea oder Schweden - Mexiko) war noch nicht entschieden, als wir nachfragten. Daher beschlossen wir, in der Stadt nach einer Kneipe Ausschau zu halten. In dem Pub, in dem wir dann schließlich guckten, wurden beide Spiele gezeigt. Hätten wir uns mal zu den Schweden rübergesetzt. Da war die Stimmung besser...
28.6.2018
Jachthafen in Bjerkvik
Wir sind weitergefahren von Tromsø nach Bjerkvik, einem kleinen Ort kurz vor Narvik (Narvik war schon ab Kirkenes mit über 1000km ausgeschildert). Am Jachthafen haben wir übernachtet.
29.6.2018
Am heutigen Morgen drehte es sich um die Frage:
Bleiben wir in Norwegen in dieser tollen Landschaft bei Regen oder fahren wir nach Schweden, wo das Wetter besser sein soll? Schließlich wollten wir ja noch auf die Lofoten.
Wir haben uns für bleiben entschieden.
Wettermäßig war es zwar eher bescheiden, aber die Strecke, die wir gefahren sind, war wieder einmalig schön.
Die heutige Etappe endete in Sortland, einem Ort auf der Insel Langøya. Norwegenkenner bemerken natürlich sofort, dass wir nicht auf den Lofoten sind, sondern auf den Vesterålen.
Ach übrigens: Heute ist gerad' mal die Hälfte um...
30.6.2018
Wir sind nun am nördlichen Ende der Vesterålen in einem Ort namens Bleik. Wir haben heute eine kleine Wanderung gewagt, mit Mütze und Schal. Aber die Sensation hat stattgefunden, es gab blauen Himmel.
Der Plan ist nun, die Lofoten links liegen zu lassen. Morgen werden wir nach Schweden fahren, um wieder in wärmere Gefilde zu kommen. Wo man im T-Shirt, draußen, in kurzer Hose sitzen kann (träum) ...
1.7.2018
So, Leute, Traum in Erfüllung gegangen:
Bleik
Hier gab es in der Nacht den absoluten Wetterumschwung. Sie haben das Wetter regelrecht umgepolt. T-Shirt- und kurze-Hose-Wetter.
Wir haben den geänderten Plan wieder geändert. Wir fahren nicht nach Schweden. Wir bleiben hier.
Werden wir die Mitternachtssonne sehen? Bleibt dran!
Der Tatendrang hatte uns wieder. Um viertel nach neun waren wir schon auf den Rädern. In etwa 10km Entfernung liegt Andenes, das Dorf in der Spitze der Insel. Das wollten wir uns ansehen.
Hier nun unsere Impressionen aus Andenes.
aUẞERDEM WAR, ups, Caps-Lock, außerdem war Christoph heute Drohne fliegen...
Dieser Text entsteht um 22 Uhr, wir sitzen vor dem Wohnmobil in den Dünen und schauen aufs Meer. Die Sonne ist noch weit über dem Horizont. Und herrlich warm ist es immer noch...
Kommen wir jetzt noch einmal auf die eingangs gestellte Frage zurück: Werden wir die Mitternachtssonne sehen?
Die Antwort lautet: Wir werden!
2.7.2018
Das Licht war einfach phantastisch, wie gemacht um Fotos zu schießen.
Unsere Womo-Nachbarn kamen uns auf unserem Mitternachtsspaziergang entgegen und wünschten uns einen guten Morgen -- obwohl es doch gar nicht dunkel geworden war, zwischenzeitlich.
Ein Video haben wir mit der Dashcam aufgenommen und in ein Zeitraffervideo verwandelt.
Am nächsten Morgen nahmen wir den ursprünglichen Plan wieder auf. Wir fahren nicht auf die Lofoten, weil das Wetter wieder eher schlechter werden soll. Aber Norwegen ist so ein unglaublich schönes Land, wir waren hier bestimmt nicht zum letzen Mal!
Zunächst fuhren wir zurück bis kurz vor Bjiekvik. Auf dem Hinweg war noch alles grau in grau, heute konnten wir die Landschaft bei wolkenlosem Himmel genießen.
Übernachtet haben wir an diesem Abend auf einem Campingplatz in Evenes, auf einem wunderschönen Platz mit tollem Blick auf den Fjord.
3.7.2018
Das Wetter wurde tatsächlich wieder regnerisch. So verließen wir Norwegen in Richtung Schweden.
3.7.2018
Gegen Nachmittag kamen wir in der nördlichsten Stadt Schwedens an, in Kiruna. Hier wird Eisenerz abgebaut. Kiruna wird in den nächsten Jahren umziehen müssen, da durch den Abbau des Erzes das Zentrum der Stadt zu unsicherem Gebiet wird. Auch die Kirche soll abgebaut und an einem anderen Ort wieder aufgestellt werden.
4.7.2018
Heute wieder nur Regentag. Daher haben wir uns Gällivare nur auf Wikipedia angeguckt. (Also hier)
5.7.2018
Anders als gestern haben wir heute viel erlebt, es gibt also viel aufzuarbeiten. Fangen wir gleich an.
Als erstes haben wir den Polarkreis wieder unterquert.
Weiter ging's durch die Einsamkeit Lapplands.
Nun sind wir am nördlichen Ende der Ostsee.
Gammelstad heißt übersetzt "Alte Stadt" und ist der ursprüngliche Stadtkern von Luleå. Rund um die Kirche gibt es etwa 400 Hütten, in denen die Gemeindemitglieder übernachten konnten, wenn sie zum Gottesdienst nach Luleå kamen.
Wir waren uns erst nicht sicher, ob die Hütten nun bewohnt sind, oder nicht. Dementsprechend vorsichtig haben wir Blicke durch die Fenster gewagt.
Die Häuschen waren nämlich alle liebevoll mit alten Möbeln ausgestattet, hatten Gardinen, gedeckte Esstische und sahen so aus, als ob kurz zuvor noch jemand da gewesen wäre. Mit jeder Hütte wurden wir dreister und haben doch durch die Fenster geguckt.
Aber es hat uns in keiner Hütte plötzlich jemand entgegengeschaut.
Von Gammelstad fuhren wir auf den Campingplatz von Luleå und dann mit dem Fahrrad die letzten 10 Kilometer ins Zentrum. Dort war Hafenfest und richtig was los.
Wir sind nun schon wieder so weit südlich, dass die Nacht wieder recht dunkel wird. Aber eine Taschenlampe braucht man jetzt um ein Uhr bei weitem noch nicht.
6.7.2018
Heute waren wir in der nicht so sehenswerten Stadt Piteå.
Dann sind wir weitergefahren in das kleine Dörfchen Ratan. Der dortige Wohnmobilstellplatz war leider schon belegt -- gut, es gibt auch nur drei Plätze -- so dass wir auf den Campingplatz einen Kilometer weiter gefahren sind.
7.7.2018
Heute war wieder Wandertag. Wir fuhren in den Skuleskogen Nationalpark. Schon die Fahrt zum Nordeingang war abenteuerlich, es ging über eine schmale, sehr steile Schotterstraße (wir dachten schon, wir seien falsch) hoch auf den Parkplatz. Der war wider erwarten sehr gut gefüllt.
Im Park trafen wir aber nur wenig Leute, es war also keineswegs überfüllt -- trotz Saison und Wochenende.
Wir waren ca. 6 Stunden unterwegs und sind 11 Kilometer gelaufen. Die hatten es allerdings in sich. Es ging rauf und runter, teilweise im Klettermodus.
Belohnt wurde man durch phantastische Aussichten.
Außerdem geht's durch eine Schlucht (Slåttdalsskrevan, hier wurde eine Szene in der Verfilmung von Ronja Räubertochter gedreht, wer hat's gesehen?).
Die Drohne ist auch wieder geflogen, leider war es hier aber so windig, dass die Fernsteuerung die höchste Windwarnung angezeigt hat (land ASAP), das hatte ich noch nie.
Seit heute sind wir so weit südlich, dass wir wieder Fernsehempfang haben. Russland - Kroatien konnten wir live sehen, und brauchten nicht wieder auf den SPON-Liveticker zurückgreifen...
8.7.2018
Etwa 180 Kilometer weiter südlich machten wir unsere nächste Station in einem kleinen Örtchen namens Rönnskär. Dort ergatterten wir in einem netten Yachthafen den letzten schönen Platz für unser Auto. Hier in Schweden ist nun Urlaubszeit, es ist Wochenende und gutes Wetter. Auch nach uns kamen immer mehr Wohnmobile, die wurden auf die letzten freien Flächen verstaut, die es hier noch so gab. Gestapelt wurde aber nicht.
Am Nachmittag gingen wir in den Ort und können euch die nun folgenden Postkartenmotive präsentieren.
9.7.2018
Heute haben wir die Ostseeküste verlassen, um an den Siljansee zu fahren. Wir fuhren auf schöne Nebenstraßen (inkl. Schotterpiste) nach Rättvik. Hier war Eva 1989 mit den Pfadfindern im Ferienlager und errinnerte sich an Rättvik als einen kleinen Ort mit Kirche am See. Scheinbar hat die lange Zeit die Errinerung verwischt, der Ort war weder klein noch idyllisch.
Einen schönen Stellplatz fanden wir am Hafen von Nusnäs. Wir hatten wieder Glück, 4 Plätze waren noch frei, 10 Minuten später dann aber bereits alles belegt. Alle anderen Womos, die jetzt noch kamen, mussten wieder umkehren.
Einen Sonnenuntergang gab's heute sogar auch noch zu sehen. Hier geht sie ja wieder unter...
10.7.2018
In Nusnäs wird das populärste Souvenir Schwedens hergestellt, das sogenannte Dalapferd. Die Fabrik haben wir heute besucht. Jeder Schritt in der Herstellung ist bis heute Handarbeit.
Unser Pferd
Die Pferde sind gar nicht ganz billig. Unseres ist 15 cm groß und kostete umgerechnet 26 Euro. Für ein 50 cm großes Pferd musste man schon 500 Euro anlegen, 60 cm kosteten 800 Euro.
Die nächste Station war heute Mora, ebenfalls am Siljansee gelegen.
Dalapferd
Diese Pferd steht in Mora. Wir haben mal versucht auszurechnen, wie teuer es ist. Also, Eva ist eins siebzig, das Pferd in etwa doppelt so groß, ... ... .......
Kupfererzgrube
Falun ist eine ehemalige Bergarbeiterstadt, in der bis 1992 Kupfererz abgebaut wurde. Das Bergwerk ist nun ein Museum und gehört zum Weltkulturerbe.
Anschließend gingen wir noch ins Zentrum.
11.7.2018
Auch heute war wieder ein ereignisreicher Tag. Kroatien hat England geschlagen, our-trips.de ist auf einen neuen Server umgezogen, und wir sind in Gävle.
Fernsehempfang
Wir kamen schon um halb elf in Gävle an, um einen der neun Stellplätze zu ergattern. Das wäre gar nicht nötig gewesen, bis 12 Uhr reisten noch Womos ab, wodurch wieder Plätze frei wurden. Christoph wollte abends das Fußbalspiel sehen, aber Bäume versperrten die Sicht auf den Astra-Satelliten. So stellten wir unser Womo noch 2x um, auf dem 3. Platz klappte es dann endlich, genau hindurch zwischen den Blättern.
Am Nachmittag schauten wir uns die Gävle an, es gibt dort unter anderem eine schöne Altstadt.
12.7.2018
Uppsala ist eine Stadt in Schweden -- haben wir das schonmal geklärt.
Mit 150.000 Einwohner ist sie die viertgrößte des Landes.
13-15.7.2018
Drei Tage unserer Reise haben wir in Stockholm verbracht. Da wir in diesen drei Tag viel erlebt haben, haben wir Stockholm eine eigene Seite gewidmet. Bitte umblättern.
16.7.2018
Am Morgen fuhren wir nach Oxelösund. Dort faulenzten wir nach den anstrengenden Tagen in Stockholm auf dem dortigen Campingplatz. Wir nennen das "Erholung auf See".
Unser Platz lag recht nah an der Rezeption, so nah, dass das WLAN halbwegs brauchbar war. Somit konnten wir endlich mal unser Mitternachtssonnenzeitraffervideo aus Bleik in Norwegen hochladen.
17.7.2018
Weiter ging's nach Västervik. Am Nachmittag schauten wir uns die Stadt an.
Björn Ulvaeus ist heute in town, weil es hier eine Vorpremiere des neuen ABBA-Films geben wird. Wir wollen nachher auch noch mal ins Städtchen. Vielleicht sehen wir ihn ja...
Björn Ulvaeus
Wir haben ihn gesehen, aber es gelang uns nur ein wackeliges Handyfoto. Es ist der Mann in dem hellblauen Anzug.
18.7.2018
Heute besuchten wir Kalmar, direkt gegenüber von Öland. Von hier aus führt die 6 Kilometer lange Ölandsbrön auf die Insel.
19.7.2018
Kårehamns
Nun sind wir auf Öland, ziemlich im Norden dieser langgezogenen Insel.
Im Reiseprogramm stand für heute wieder "Erholung auf See" an und am Abend ein Ausflug zum Strand und zum Hafen.
Der Sonnenuntergang war besonders schön in Szene gesetzt an diesem Tag.
Wir haben noch mehr Bilder, bei Bedarf einfach bei Eva oder Christoph nachfragen...
20.7.2018
Noch ein Faulenzertag auf Öland, diesmal im Süden der Insel. Wieder hatten wir Glück und kamen gerade auf den Stellplatz (ca. 40 Plätze), als ein anderes Wohnmobil aus der ersten Reihe wegfuhr.
21.7.2018
Weiter fuhren wir nach Nogersund, einem kleinen Örtchen ebenfalls direkt an der Ostsee gelegen.
Heute fuhren wir in Richtung Malmö. Von dort führt die fast 8 Kilometer lange und 57 Meter hohe Øresundsbron nach Kopenhagen. Der Bau der Brücke kostete eine Milliarde Euro, sie wurde im Jahr 2000 fertiggestellt.
Die Brücke ist mautpflichtig, Wohnmobile z.B. zahlen 118 Euro.
Wir haben mittlerweile ca. 20 europäische Hauptstädte bereist. Nun überlegen wir nur noch, ob Stockholm die schönste und interessanteste all dieser Städte ist. Auf jeden Fall war Stockholm einer der Höhepunkte unserer Nordkapreise.
Da der Stellplatz etwas außerhalb lag, besorgten wir uns erst einmal 72-Stunden Fahrkarten für die Öffis. Außerdem orderten wir uns den Stockholmpass, mit dem wir 48 Stunden alle nennenswerten Sehenswürdigkeiten besuchen und die Hop-on/Hop-off Busse und - Fähren benutzen konnten. Wir brauchten nur unsere Handys mit dem Bar-Code vorzeigen, super einfach. Pro Person kostete der Pass etwa 85 Euro, die haben wir aber locker wieder rausgekriegt.
13.7.2018
Slussen 2018
Meist erkunden wir neue Städte durch einen ziemlich unorganisierten Rundgang, um erstmal etwas Orientierung zu bekommen. So war es auch hier in Stockholm.
Slussen -- die Schleuse -- ist einer der wichtigsten Verkehrknotenpunkte der Stadt. Dort kamen wir an, inmitten einer riesigen Baustelle, denn Slussen wird bis 2022 komplett umgestaltet.
Gamla stan
Wir gingen einmal (aber nicht zum letzen Mal) durch die Gamla stan, die Altstadt von Stockholm. Sie liegt auf Stadsholmen, die eine der 14 Inseln ist, auf der Stockholm erbaut wurde. Auf derselben Insel, direkt neben der Altstadt, befindet sich das Stockholmer Schloss. Hier nutzten wir zum ersten mal den Stockholmpass und besichtigten es von innen.
Interessant fanden wir, dass die Räumlichkeiten auch heute noch für Staatsempfänge im Beisein der königlichen Familie benutzt wird. Auch das Schlafzimmer, welches für Staatsgäste zur Verfügung steht, kann besichtigt werden.
Johannes Rau war zum Beispiel auch da.
Gegenüber des Schlosses befindet sich das Grand Hotel, die beste Adresse der Stadt. Es wurde 1874 gegründet und soll das weltweit erste Hotel sein, dass für neue Gäste die Bettwäsche wechselt...
Aber zurück zum
Die St.-Nikolai-Kirche ist die Domkirche Stockholms. In dieser Kirche haben am 19.6.1976 König Carl Gustav und Königin Silvia geheiratet. Und Christoph kann sich noch dran erinnern, wie er das zusammen mit seiner Familie im Urlaub im Fernsehen geguckt hat. Aber das ist ne andere Geschichte.
Gröna Lund ist ein Vergügungspark mitten in Stockholm. Man sieht (und hört) ihn schon von weitem.
In Norwegen haben wir noch Geld getauscht, in Schweden haben wir es sein gelassen. An der Rezeption unseres Campingplatz in Stockholm gibt es eine Schild "bargeldfreie Zone". Wir haben Hotdogs per Kreditkarte bezahlt und auch eine Flasche Wasser. Es gibt einfach an wirklich jeder Kasse einen Kartenlesegerät.
Und auch das Klo kann man per Kreditkarte bezahlen.
Am ersten Tag hatten wir noch angenehme 25°. Die beiden nächsten wurden nochmal 5° wärmer. In Stockholm!
Und noch eine Beobachtung: Nachts um 12 ist es hier wieder richtig dunkel.
14.7.2018
Am nächsten Morgen unternahmen wir eine Bötchentour nach Schloss Drottningholm. Schloss Drottningholm ist heute ein Museum und der private Wohnsitz der Königsfamilie (nein, wir haben sie nicht gesehen).
Die Tour ging los in der Nähe des Stadshus, der Stadthalle Stockholms.
Nach einer Dreiviertelstunde kamen wir in Drottningholm an.
Und mit unserem Sesam-öffne-dich-Pass kamen wir auch ins Schloss, ohne nochmal bezahlen zu müssen.
Zurück fuhren wir mit dem Bus und dann mit der tunnelbana, der U-Bahn, zum T-Centralen, dem Hauptbahnhof. Von dort wollten wir zum Vasa-Museum. Das ist von dort ein ganzes Stück, aber in halben Stunde zu Fuß zu schaffen. Blöderweise haben wir uns in der Insel vertan und sind auf Skeppsholmen gelaufen, anstatt auf Djurgården. Wir hatten wohl die falsche Brücke erwischt. Gott sei Dank sind beide Inseln sind durch eine Fähre verbunden, es liegen nur 100 Meter dazwischen. Die Fähre fährt aber im Kreis, Skeppsholmen - Slussen - Djurgården. Und Slussen ist zwei tunnelbana-Stationen vom T-Centralen entfernt. Es hätte so einfach sein können.
Aber Leute, es gibt Schlimmeres als bei Bilderbuchwetter durch Stockholm zu schlendern.
Die Vasa
Die Vasa war eine ab 1626 gebaute schwedische Galeone, die 1628 fertiggestellt wurde. Sie sank bei ihrer Jungfernfahrt nach ca. 1300 Metern und 20 Minuten Fahrzeit, nachdem sie von einem ersten, stärkeren Windstoß erfasst wurde. Als Grund dafür wird ein zu hoher Schwerpunkt des Schiffes angenommen, der durch die zwei Kanonendecks der Vasa entstand.
Das Schiff wurde 1956 im Hafen von Stockholm wiederentdeckt, 1961 schließlich geborgen und 17 weitere Jahre gegen den Zerfall an der Luft imprägniert.
Seit 1990 ist das Schiff im eigens dafür errichteten Vasa Museum ausgestellt.
Man kann das Schiff von mehreren Ebenen aus betrachten und auch eine Blick auf das Oberdeck werfen.
In der Halle herrschen immer 55% Luftfeuchtigkeit und 18,5° Celsius, an diesem Tag eine willkommene Abkühlung!
Unter dem Rasterelektronenmikroskop konnte in den 90er Jahren auch die Bemalung des Schiffes anhand von Farbpigmenten in Proben des Holzes der Vasa rekonstruiert werden.
Astrid Lindgren
Das Junibacken ist ein Museum, das der schwedischen Kinderliteratur gewidment ist, mit einem Schwerpunkt auf die Werke von Astrid Lindgren.
An dem großen Kinderwagenunterstand vor dem Museum sahen wir schon die eigentliche Zielgruppe.
Dennoch war die Fahrt, die man mit Gondeln durch verschiedene Szenen aus Astrid Lingrens Geschichten machen kann, wirklich sehr nett gemacht.
Auf der Insel Djurgården gibt es noch einige weitere Museen, die wir nicht geschafft haben, wie das Nordische Museum, das ABBA-Museum und das Spritmuseum (ja, ein Alkoholmuseum).
Am Abend entschlossen wir uns, die Unter den Brücken - Tour zu machen. Wir wollten einfach mal sitzen.
Danach gingen wir noch einen Happen Essen. Anschließend fuhren wir zurück und waren nach einem 13-Stunden-Tag, so lange waren wir unterwegs, ziemlich erschossen.
15.7.2018
Riddarholmskyrkan
Auf der Insel Riddarholmen steht die Riddarholmskyrkan, die heute als königliche Begräbnisstätte dient. In ihr finden keine Gottesdienste statt.
Letzte Station unseres Besuches in Stockholm war das Freilichtmuseum Skansen. In diesem Park wurden ca. 150 Gebäude aus ganz Schweden überführt und wieder aufgebaut. Es gibt Bauerhöfe aus unterschiedlichen Regionen, eine Schule, Kirche, Bäckerei, Glasbläserei, einen Konsum und viele Gebäude mehr.
Wir wissen immer noch nicht, ob Stockholm eine der schönsten oder die schönste europäische Hauptstadt für uns ist. Sie ist aber definitiv eine Reise wert. Wir durften sie bei allerschönstem Wetter erleben.
Hier geht unserer Reisebericht weiter.
22.7.2018
Öresundbrücke
Dänemark ist das letzte Land, das wir auf dieser Reise besucht haben.
Nachdem man die Brücke selbst überfahren hat, führt die Autobahn noch über eine künstliche Insel, der letzte Teil der Stecke nach Kopenhagen wird unter dem Wasser durch einen Tunnel geleitet.
Am Nachmittag gingen wir noch zum Strand. Mehr kann man an diesem Ort eigentlich auch gar nicht machen. Nach Kopenhagen wollten wir nicht fahren, nach fast acht Wochen Urlaub sind unsere Köpfe nun voll mit neuen Eindrücken. (Außerdem waren wir schonmal dort.)
23.7.2018
Heute fuhren wir mit der Fähre von Rødby nach Puttgarden und waren nach über sieben Wochen wieder in Deutschland.
23.7.2018
Puttgarden auf Fehmarn
Die Überfahrt von Rødby nach Puttgarden dauert eine Dreiviertelstunde. Die Fähren fahren im Halbstundentakt rund um die Uhr (Sachaufgabe: Wieviele Fähren gibt es?)
Auf Fehmarn wohnen Evas Tante und Onkel, die wir dort besucht haben. Und auch Evas Cousine Ute kam für uns ganz unerwartet dazu!
Nachmittags machten wir eine kleine Fahrradtour über die Insel.
Gerd, Elfriede, Christoph, Eva, Ute
Bis halb eins saßen wir bei Kerzenlicht noch im Garten, so lange habe sie noch nie auf Fehmarn draußen gesessen, sagte Evas Tante.
24.7.2018
In Kellenhusen hatte Christoph mit seiner Familie in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts einige Male Urlaub gemacht. Da der Ort fast auf dem Weg lag, haben wir dort gehalten. Ein paar Bilderfetzen hatte Christoph noch im Kopf.
Aber er hat nix wiedererkannt.
Der Spielplatz und die Selbstfahrerautos (man musste seinen Eltern immer 50 Pfennig aus dem Kreuz leiern) auf dem Weg zum Strand war nicht mehr da, die Promenade war ganz anders, das Schwimmbad auch -- eine Enttäuschung.
Leider war es an der Küste rappelvoll, auch die Stellplätze waren total ausgebucht, so fuhren wir weiter nach Bad Schwartau (wo die Marmelade herkommt).
Besichtigung erfolgte per Wikipedia.
25.7.2018
fast 51°
In Hamburg brauchten wir einige Zeit, um Aktivität zu entwickeln. Angesichts der Hitze waren wir nämlich ziemlich träge.
Gegen 4 Uhr überwanden wir uns, liefen in Richtung Landungsbrücken und aßen Backfisch. Zwischendurch gab es ein paar Schauer, Abkühlung brachten die aber nicht wirklich.
Für Abends hatten wir Eintrittskarten für das Miniaturwunderland, der größten Modelleisenbahn der Welt. Dort gibt es einen Skandinavien-Teil, in dem wir einiges Bekannte wiederentdeckten.
26.7.2018
Die letzte Übernachtung unserer Reise war in Bramsche. Auch hier war es superheiß, so dass wir nicht das Tuchmuseum besuchten und nicht auf den Spuren der Varusschlacht wandelten.
27.7.2018
100.000 Kilometer
Kurz vor dem Ende unserer Reise knackten wir die 100.000 Kilometer mit unserem Wohnmobil. 8½ Jahre haben wir dafür benötigt.
Nach fast zwei Monaten waren wir wieder zu Hause und konnten kaum fassen, dass die Zeit so schnell umging.
Es war eine der schönsten Reisen, die wir je machen durften.
Auf dieser Seite haben wir festgehalten, was alles nicht so geklappt hat auf dieser Reise.
- Unsere Wanderschuhe (aber wer geht schon wandern in Skandinavien)
- Evas Regenjacke (in Kirkenes gab's 'ne Neue)
- ein Fußmatte (in Hannover)
- eine Sandale von Eva in Posen (wurde wohl nachts von einem Hund entführt)
Wir dachten, dass wir mit 2 Flaschen Gas locker auskommen. Nach etwas mehr als drei Wochen war die erste aber schon leer, obwohl wir nicht geheizt hatten. Das war bisher auf noch keiner Reise passiert, wir hatten auch in 4 Wochen Portugal keine ganze Flasche gebraucht. Wir vermuten, es war der Kühlschrank. Weil Strom in Finnland jedes Mal 5 EUR oder mehr pro Nacht gekostet hätte, haben wir darauf oft verzichtet. In der Zeit lief der Kühlschrank dann mit Gas.
Wir hatten Bedenken, ob man eine deutsche Flasche in Norwegen so einfach auffüllen lassen kann. Man kann. In Alta an der Gasstation haben sie unsere Flasche ohne zu zucken auf die Auffüllvorrichtung gestellt und wieder vollgemacht.
Nordskandinavien -- das Land, in dem die Satellitenschüsseln nach unten zeigen.
Die Satelliten stehen hier so tief am Horizont, dass die Schüssel einer Parabolantenne nach vorn gekippt sein muss, damit die Antenne auf einen der Satelliten ausgerichtet ist. Da die Länge, die das Signal durch die Erdatmosphäre zurücklegen muss, größer ist als z.B. in Deutschland, wo die Satelliten höher am Himmel stehen, braucht man eine empfindlichere (bzw. größere) Antenne.
UND DIE HABEN WIR NICHT.
UND ES IST WM!
Die Lösung des Problems ist, in einer Kneipe oder Restaurant zu gucken. In Hammerfest fanden wir nur ein Restaurant. 2 Burger, zwei Bier, fünfzig Euro. Egal, 2:1.
- Unser digitales Innen- und Außenthermometer (mittlerweile repariert)
- Der Einsatz der Chemietoilette
- Der Innenvierkant um das Abwasser abzulassen
Von den allermeisten Stellplätzen, auf denen unser Womo stand, haben wir ein Foto gemacht. Das hilft u.a. bei der Frage: Wo waren wir vor einer Woche, wo vor 2 und wo vor einem Monat?
21.6.: Kunes (kein Foto gemacht)
26.6.: Skibotn: auf Campingplatz umgezogen, kein Bild
Hier haben wir ein wenig Statistik zusammengetragen.
Gefahrene Kilometer: 10.434
Kilometerstand: 89.609 - 100.043
Länder: 8
Fotos: 4.067
Übernachtungen: 58
Stellplätze: 54
Stellplätze, wo wir noch nie waren: 48
Stellplätze, wo wir schonmal waren:
- Lichtenberg, Frankfurt/Oder
- Warschau
- Raiskums, Lettland
- Tallinn
- Fehmarn
- Bramsche
Übernachtungen in:
- Deutschland: 8
- Polen: 3
- Litauen: 1
- Lettland: 1
- Estland: 1
- Finnland: 11
- Norwegen: 13
- Schweden: 19
- Dänemark: 1
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