20.09.2006 - 16Uhr
Zwei mal zwei Leute nahmen nebeneinander Platz, da blieb für Christoph nur der Platz neben der Pilotin. So blieb nicht nur der Blick zur Seite, sondern auch der nach vorn. Allerdings kann man kaum über die Nase des Flugzeugs hinausblicken, aber immerhin die Kamera etwas in die Höhe halten und blind auf den Auslöser drücken.
Über 200 Bilder hat Christoph aufgenommen, wir zeigen eine kleine Auswahl.
Es ist schon recht eng und laut in einem so kleinen Flugzeug. Natürlich gib es auch keine Klimaanlage, so dass die Temperatur während des Fluges auf über 30 Grad anstieg.
Schon kurz nach dem Start bot sich uns ein herrliches Bild. Die roten Dünen der Namibwüste vor dem Atlantik.
Der erste Höhepunkt, den wir anflogen, war der Kuiseb Trockenfluss, der nur drei- bis viermal im Jahr einige Tage Wasser führt.
Der Kuiseb Canyon wurde vor etwa 20 Mio. Jahren innerhalb eines viel älteren Canyons zurückgebildet. Beeindruckend ist der Kontrast zwischen den den schwarzen Schieferfelsen, dem Grün der Vegetation im Canyon und den roten Sanddünen.
Weiter ging es in Richtung Sossusvlei.
Am Sossusvlei findet man die höchsten Dünen der Welt. Sie sind teilweise über 350 Meter hoch. "Vlei" bedeutet soviel wie Salz-Ton-Pfanne, "Sossus" ist ein blinder Fluss. Der Tsauchab mündete (wahrscheinlich) ehemals in den 50 Kilometer entfernten Atlantik, heute versandet er im Sossusvlei. Der Fluss führt nur an wenigen Tagen Wasser, und das auch nur in regenreichen Jahren. Als wir dort waren, stand Wasser in einer der Pfannen.
Vom Sossusvlei flogen wir weiter in Richtung Nordwesten,
vorbei an ehemaligen Diamond Camps (deren Hütten auf den Fotos nur als kleine Punkte zu erkennen sind, deswegen zeigen wir sie hier nicht),
zum Wrack der Edward Bohlen. Das Schiff der Woermann-Linie strandete im Jahre 1909, heute liegt es es etwa 200 Meter landeinwärts. Versuche, das Schiff, das auf eine Sandbank aufgelaufen war, zu retten schlugen fehl. Der Frachter Otavi kam zur Hilfe, aber das Stahlseil, mit dem man die Edward Bohlen freischleppen wollte, riss.
Die Passagiere überlebten das Unglück. Sie wurden evakuiert und wanderten zur 10 Kilometer entfernten Conception Bay, wo sie von der Otavi aufgenommen wurden.
Wir flogen die Küste entlang nach Norden weiter.
Dieses Wrack liegt seit etwa drei Monaten an der Küste zwischen Walvis Bay und Swakopmund. Es war bereits verkauft und leergeräumt und sollte nach China überführt werden. Während eines Sturm *riss* es sich als einziges Schiff im Hafen von Walsvis Bay los und trieb davon. Da die Versicherungssumme höher war als der Verkaufspreis, klärt jetzt ein Gericht, ob die Stahltrossen wirklich rissen oder ob da nachgeholfen wurde.
Nicht nur der Sturm sondern auch die Geschichte um dieses Schiff schlug in der Umgebung ziemlich hohe Wellen.
Nach zweieinhalb Stunden landeten wir wieder sicher in Swakopmund. Die Zeit verging wie im Flug. Der ganze Spaß hat 1340 Namibische Dollar gekostet, umgerechnet etwa 150 EUR, was für dieses Erlebnis nicht zu teuer war!
Zuletzt wurde das Flugzeug noch im Hangar verstaut.
Von "Swakopmund International" (so nannte einer der Piloten den Flughafen) wurde die Gruppe zurück in die Stadt gebracht
Letzte Aktualisierung: 23.06.2024
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